Mittwoch, 22. August 2012

Nichts ist sicher (5)

BL-Prognose Freiburg

Ralf Fischer / Junge Welt


Freiburg. Der SC Freiburg wird von Bundesligaexperten verläßlich als Abstiegskandidat gehandelt. Das stärkt den Zusammenhalt, treibt aber auch religiöse Blüten. Diesmal stehen die Vorzeichen für die Breisgauer besser als sonst. In der letzten Saison setzte der neue Trainer Christian Streich aus Not auf die eigene Jugend, schaffte mit ihr den Klassenerhalt und kurbelte so auch den Dauerkartenverkauf in der Sommerpause an.

Der einzige namhafte Abgang ist Stürmer Stefan Reisiniger. Dessen Wechsel zum Ligakonkurrenten Fortuna Düsseldorf ist zu verschmerzen. Auf dem Transfermarkt haben Streich und SC-Manager Dirk Dufner drei Nachwuchstalente aufgetan: Max Kruse (St. Pauli), Marco Terrazino (Karlsruher SC) und Vegar Eggen Hedenstad (Staebek JF). Dazu kommt als Leihgabe von Betis Sevilla der Linksverteidiger Ezequiel Calvente. Laut Streich ist das Team exzellent vorbereitet. „Mit einem Loch“ rechnet er nicht, gerade die jungen Spieler seien »mental unheimlich stark«.

Mit der Jugendarbeit will der SC sich in der ersten Liga etablieren. Das Geld aus dem Verkauf des Stürmerstars Papiss Demba Cissé nach Newcastle in der letzten Winterpause wurde vor allem in den Nachwuchs gesteckt, erklärt Manager Dufner gerne. Die Rechnung sollte aufgehen. SC-Abwehrspieler Matthias Ginter (18 Jahre/13 Bundesligaspiele) wurde vom DFB als »Nachwuchsspieler des Jahres 2012« in der Kategorie U18 gekürt. Weitere schon recht erfahrene Jungprofis im Kader sind Immanuel Höhn (20 Jahre /8 Spiele), Oliver Sorg (22/17), Oliver Baumann (22/64) und Jonathan Schmid (22/23). Aus der A-Jugend, die im Sommer den DFB-Pokal holte, rückt Christian Günter (19) zu den Profis auf. Wenn es nicht mit dem Teufel zugeht, werden diese Freiburger mit dem Abstieg nichts zu tun haben.