Rund um den 16er und Überfälle des Veteranen: Auftakt in der EM-Gruppe D
Ralf Fischer / Junge Welt
Fußballexperten sind moderne
Wahrsager. Ein Blick in die Zukunft gelingt ihnen selten, dafür
schüren sie kräftig Vorurteile. Bis es in Gruppe D am Montag
losging, galt Frankreich als Geheimfavorit, England allenfalls als
Außenseiter und die Gastgeber aus der Ukraine wurden von beinahe
jedem Experten zu Punktelieferanten degradiert: zu alt die
Mannschaft, zu schlecht der Ersatz vom Ersatz vom Ersatz im Tor und
der alte Fuchs im Sturm viel zu lahm für das hohe Niveau.
Pustekuchen!
Mit überfallartigen Kontern überrannten die Ukrainer die traumdösigen Schweden, die sich nicht in der Lage sahen, zu fünft einen Stürmer in den Griff zu bekommen. Zugegeben, es handelte sich nicht um irgendeinen Stürmer, sondern um den Veteranen Andrij Schewtschenko. Als Spieler des Tages sorgte er mit zwei Toren dafür, daß für die Gastgeber weiterhin alles möglich ist. Mit etwas Glück und der fulminanten Unterstützung des Publikums sollte das Team von Oleg Blochin ins Viertelfinale einziehen.
Mit überfallartigen Kontern überrannten die Ukrainer die traumdösigen Schweden, die sich nicht in der Lage sahen, zu fünft einen Stürmer in den Griff zu bekommen. Zugegeben, es handelte sich nicht um irgendeinen Stürmer, sondern um den Veteranen Andrij Schewtschenko. Als Spieler des Tages sorgte er mit zwei Toren dafür, daß für die Gastgeber weiterhin alles möglich ist. Mit etwas Glück und der fulminanten Unterstützung des Publikums sollte das Team von Oleg Blochin ins Viertelfinale einziehen.
Für die Schweden ist dieser Zug abgefahren. Aber auch die Engländer müssen sich so ihre Sorgen machen. Im nächsten Spiel gegen die Skandinavier muß eine überzeugendere Leistung her. Mit der Taktik ihres Auftaktspiels gegen Frankreich, immer-rund-um-den-16er, läßt sich das sichere Paßspiel üben, aber kein Tor erzielen – es sei denn, man hat wie der Gegner einen Samir Nasri im Team. Sein Tor rettete den Bleues von Le Blanc einen Punkt und die Ehre. Zum Gruppenfavoriten waren sie ja auch nur aus der Not heraus gestempelt worden. Die Engländer galten den Wahrsagern mit ihren Verletzten und Gesperrten dagegen als Fallobst. Sie haben zwar den Fußball erfunden, aber das ist sehr lange her. Das Spielgerät wog noch mehr als zwei Kilo, und veritable Kneipenschläger wie Steven Gerrard befanden sich bei diesen Sauf- und Raufwettbewerben völlig auf der Höhe der Zeit.
Aber natürlich gibt es auch Vorurteile mit was dran. Etwa so, wie die Queen die letzten 60 Jahren auf einer Arschbacke abgesessen hat, als wären es zwei Ferienwochen in Ascot, wird England ins Viertelfinale stolpern. Mit künstlichen Haaren auf dem Kopf von Wayne Rooney und dem einen oder anderen gegnerischen Eigentor. In diesem Sinne: God save the Queen!
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