Donnerstag, 31. Januar 2002

Anti-Antifa versus Antifa


Die jährlich im Berliner Nordosten stattfindende Antifaschistische Aktionswoche,dieses Jahr vom 27. Januar bis 4. Februar, ist im Vorfeld einer massiven Hetzkampagne rechtsextremer Gruppierungen ausgesetzt. Zum vierten Mal in Folge wird dieses Event vom Antifaschistischen Aktionsbündnis III[A3] organisiert.

Ralf Fischer / Antifaschistische Nachrichten

Seit Ende Dezember wird von Seiten der „Anti-Antifa Berlin“ im Internet gegen das von einem Bündnis autonomer Antifagruppen bis hin zu etablierten Parteien vorbereitete Antifa-Event aufgerufen zu stören. So schreibt das vorbereitende Bündnis A3 in seiner Presserklärung, dass die „Bündelung der vielfältigstenVeranstaltungen und Aktionen“ die sie auf den Weg gebracht hat, „den öffentlichen Raum im Berliner Nordosten mit unseren antifaschistischen Anliegen und unserer grundsätzlichen Gesellschaftskritik“ teilweise gewinnen konnte. [1]

Dies scheinen die auch im Nordosten fest verwurzelten rechtsextremen Gruppierungen bemerkt zu haben. Erstmalig seit dem die Antifaschistische Aktionswoche organisiert wird, wurde von rechter Seite massiv zu Störung aufgerufen [2]: „Haltet euch dafür den 02.02.2002 frei. Gerade nach den Krawallen am 01.12. in Berlin ist es wichtig hier am Ball zu bleiben und den Liksfaschisten zu zeigen das ihre verwirrte dogmatische Ideologie auf den Müllhaufen der Geschichte gehört. Gegen Kommunismus und Kapital unser Kampf ist national !!! Liebknecht und Luxemburg (Goldmann) in den Arsch treten !!!“ Aus der Mail der „Anti-Antifa Berlin“- Rechtschreibfehler im Original

Doch nicht nur innerhalb des Nationalen Widerstandes wird gegen die Antifaschistische Aktionswoche mobilisiert.Auch die NPD ruft in einer vom 1. Januar diesen Jahres verbreiteten Meldung zur Störung der Aktionswoche auf [3]: „Auch im neuen Jahr wollen die, die mit Deutschland im Kriegszustand leben, eine „Antifaschistische Aktionswoche“ durchführen. ... Die Antideutschen werden aufgerufen, nicht länger auf das Aufstehen irgendwelcher „An- und Zu-ständigen“ zu warten, sondern besser gleich zuzuschlagen. Bei den im Internet angebotenen Veranstaltungen fällt auf, daß es eine enge Zusammenarbeit zwischen den schlagbereiten Antifas, der evangelischen Kirche und Behörden geben muß. Nicht wenige Veranstaltungen finden nämlich in öffentlichen Gebäuden oder in Kirchen statt. Natürlich ist auch die PDS dabei. Es fällt weiter auf, daß den Veranstaltern sehr am jüdischen Leben gelegen sein muß. Rückschlüsse daraus sollte jeder selbst ziehen.

Nachfolgend dokumentiert die rechtsextreme Partei alle Veranstaltungen, die im Rahmen der diesjährigen Aktionswoche stattfinden. Und weist speziell auf eine hin: „Schweigen wäre Mitschuld - das ist das Thema eines Gespräches mit „Zeitzeugen“ aus dem Widerstand gegen das Dritte Reich. Das sollte auch für uns Nationale das Motto für unseren Kampf gegen die Enkel von Mielke, Ulbricht und Honnecker sein. ... Wie in alten DDR-Zeiten werden auch wieder Kinder im Alter von 9 bis 12 Jahren am 30. Januar 2002 im Bizetcafé politisch indok-triniert. Die „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten“ war übrigens schon zu DDR - Zeiten eine kommunistische Tarngruppe in Westdeutschland. In alter Manier wird mit Veranstaltungen vorgenannter Art ein Popanz aufgebaut, den es überhaupt nicht gibt. Schweigen wäre Mitschuld – Dieses Motto sollte alle Nationalen zu möglichst vielen Besuchen der genannten Veranstaltungen anregen. Diese Besuche sollten gut organisiert und vorbereitet werden. Wir wollen dort ja eben nicht schweigen. Wir wollen diesen Leuten offen unsere Verachtung mitteilen und es soll jeder hören.

In der Öffentlichkeit wird diese Art der Einschüchterung und Verleumdung bisher kaum zur Kenntnis genommen. Auf die Presseerklärungen des A3 reagierten bisher nur wenige Journalisten.Seit dem der Hype des sogenannten „Antifa-Sommer“ ausgeklungen ist,müssen sich aktive Antifaschisten wieder ohne die Unterstützung der Zivilgesellschaft gegen den rechten Mainstream abarbeiten.Dass sich diese Situation durch das NPD-Verbotsverfahren ändern wird,glaubt beim A3 keiner mehr.

LINKS:

[1] http://www.a3.antifa.de
[2] http://www.widerstand.com/nwbb
[3] http://www.npd.net

Demonstration: Alles für Alle...und zwar umsonst! – Gegen Nazis,Rassismus und totale Kontrolle!2. Februar um 14.00 Uhr, Start: S-Bhf Prenzlauer Bergorganisiert vom: Antifaschistischen Aktionsbündnis III [A3]