Donnerstag, 11. Januar 2001

Bündnis plant Gegenaktion

NPD will am Sonntag in Greifswald marschieren

Ralf Fischer / Junge Welt

Für den 14. Januar hat der NPD-Kreisverband Greifswald eine Demonstration in der Hansestadt angemeldet, an der sich auch freie Kameradschaften beteiligen wollen. Am Montag abend hat die Stadt jedoch ein Verbot der Demonstration verfügt. Begründet wird es unter anderem damit, daß als Versammlungsleiter durchweg Personen benannt seien, die wegen schwerer Straftaten verurteilt sind. Zudem befürchtet man aber auch eine »große Anzahl gewaltbereiter Gegendemonstranten«.

Die von der NPD geplante Marschroute soll vom Hauptbahnhof bis in das Neubaugebiet Schönwalde 2 verlaufen. Als Redner sind der Landesvorsitzende der NPD, Hans-Günter Eisenecker, und der »Schriftleiter« des rechten Störtebeker-Netzes, Axel Möller, angekündigt. Ab 9 Uhr treffen sich die Neonazis am Bahnhof, um 10 Uhr wollen sie losmarschieren.

In Greifswald plant mittlerweile ein breites Bündnis verschiedener Initiativen, Gewerkschaften und Einzelpersonen Gegenaktionen. Die Universität ruft zu einer Demonstration auf und hat eine Anzeige in der Ostsee-Zeitung mit dem Aufruf veröffentlicht, für eine weltoffene und ausländerfreundliche Universität und Stadt einzutreten. In nur wenigen Tagen haben 384 Uni-Angehörige diesen Aufruf unterzeichnet.

Nach einer Kundgebung um 9 Uhr am Busbahnhof und der Demo unter dem Motto »Aufstehen gegen Menschenverachtung« vom Marktplatz aus zum Kundgebungsort der NPD gibt es ab 17 Uhr auf dem Markt im Festzelt ein Konzert mit den Bands »X-perience«, »Bell Book & Candle«, lokalen Gruppen und »DZIKA CHERRY« aus Polen.

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