Donnerstag, 4. Januar 2001

Antifa-Jugendtreffen

Am Wochenende in Berlin: Diskussionen über Erfahrungen und Strategien gegen rechts

Ralf Fischer / Junge Welt

Am Vorabend der traditionellen Berliner Luxemburg- Liebknecht-Demonstration findet das vom VVN-BdA und dem BdA organisierte Antifa-Jugendtreffen statt. Wie schon in den letzten fünf Jahren werden mehrere hundert Jugendliche aus dem gesamten Bundesgebiet erwartet. In den unterschiedlichen Diskussionsforen sollen über wirksame Strategien gegen rechts, Rechte im Internet, Geschichtsarbeit und antifaschistische Projektschultage debattiert und unterschiedliche Erfahrungen ausgetauscht werden.

Der Schwerpunkt des diesjährigen Antifa-Jugendtreffen ist der Austausch über antifaschistische Strategien gegen den rechten Vormarsch. So wird Angelo Lucifero von der Landesarbeitsgemeinschaft Antifaschismus beim DGB Thüringen über gewerkschaftliche Strategien gegen die Rechtsentwicklung referieren. Zur Rolle von antifaschistischen Bündnissen und der Bündnisarbeit von Antifagruppen im allgemeinen werden das Antifaschistische Aktionsbündnis III aus Berlin und das Bündnis gegen Rechts aus Leipzig Stellung nehmen. Die unterschiedlichen Einschätzungen des »Aufstandes der Anständigen« wird »eine der am meisten diskutierten Fragen im Zusammenhang mit der weiteren antifaschistischen Arbeit sein«, so eine Sprecherin gegenüber jW.

Neben den aktuellen antifaschistischen Auseinandersetzungen werden auch andere politische Fragen thematisiert. Peter Gingold wird in Zusammenarbeit mit der VVN-BdA Jugend über den Stand der internationalen Aktivitäten zur Befreiung von Mumia Abu-Jamal reden. Die Auseinandersetzung mit der voranschreitenden Militarisierung der Gesellschaft und die Situation der in Brandenburg lebenden Migrantinnen und Migranten wird ebenso thematisiert. Sorgen macht den Organisatoren noch der Ort, wo die Veranstaltung stattfinden soll. Die zunächst angemieteten Räume einer Schule in Berlin-Friedrichshain wurden kurzfristig vom Vermieter zurückgezogen. Deshalb wird jetzt fieberhaft nach einem neuen Veranstaltungsort gesucht. »Bis zum 13. Januar werden wir neue Räumlichkeiten organisieren«, sagte ein sehr zuversichtlicher Organisator des Antifa-Jugendtreffen.

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