Donnerstag, 30. November 2000

Handzettel gegen Nazitreffpunkte

Aktion Treptower Antifa-Gruppe

Ralf Fischer / Junge Welt

Das »Johannisstübel« am Busbahnhof Berlin- Schöneweide und die Gaststätte »Fliegerheim« sind schon seit einiger Zeit beliebte Treffpunkte der regionalen Neonaziszene. Vor allem das »Johannisstübel« dient wegen seiner fast unbeschränkten Öffnungszeiten als Anlaufpunkt für Rechtsextremisten aus Treptow und Köpenick. In Zeiten des Wahlkampfes zogen von hier aus die Mitglieder der rechtsextremen NPD aus, um ihre rassistischen Plakate aufzuhängen. Zudem wurden Überfälle auf alternative Jugendliche verübt, die direkt aus dem »Johannisstübel« heraus begangen wurden. Zu den Stammgästen der Gaststätte zählen gewaltbereite Naziskins, Aktivisten der NPD, Mitglieder der verbotenen »Blood & Honour«-Bewegung und Angehörige der Kameradschaftsszene. Vom »Fliegerheim« aus kam es schon mehrfach zu Bedrohungen gegen Besucher des Jugendzentrums »Audio«.

Anfang dieser Woche verteilten Mitglieder und Sympathisanten der Treptower Antifa Gruppe (TAG) Flugblätter an die Anwohner, um über diese Entwicklung aufzuklären. Sie schreiben, daß sie »es unerträglich finden, daß in Treptow Gegenden existieren, in denen nicht-rechte und nicht-deutsche Menschen um ihre Gesundheit fürchten müssen.« Der TAG geht es darum, die Treffpunkte der Neonazis nicht einfach zu akzeptieren.

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