Montag, 20. November 2000

Gedenken an ermordeten Antifaschisten

Alljährliche Silvio-Meier-Demonstration am 25. November in Berlin

Ralf Fischer / Junge Welt

Zum Jahrestags der Ermordung des Hausbesetzers und Antifaschisten Silvio Meier am 21. November 1992 in Berlin finden auch in diesem Jahr wieder Gedenkveranstaltungen statt. Für den 21. November plant das Silvio-Meier- Vorbereitungsbündnis von 15 bis 19 Uhr eine Mahnwache am U-Bahnhof Samariterstraße. Hier wurde Silvio Meier damals von rechtsexremen Jugendlichen angegriffen und ermordet.

Unter dem Motto »Smash Fascism! Fight Racism! - Für eine antifaschistische revolutionäre Jugendbewegung« wird am 25. November um 15 Uhr am U-Bahnhof Samariterstraße eine Demonstration beginnen und durch Berlin-Lichtenberg führen. Dieser Stadtbezirk ist seit Jahren als Hochburg von Neonazis bekannt. Bereits 1989/ 1990 waren in Lichtenberg erste Nazi-Strukturen entstanden.

Heute wohnt der Berliner NPD-Vorsitzende Georg Magnus in Lichtenberg. Als Treffpunkt für Neonazis dient vor allem der Tattoo-Shop »Utgard« in der Fanningerstraße, für den im Blood & Honour-Magazin Werbung gemacht wurde und der von Frank Lutz betrieben wird. Lutz ist Gründungsaktivist der Ostberliner Naziszene, war am Aufbau der »Nationalen Alternative« und des ehemaligen Nazizentrums in der Weitlingstraße beteiligt.

Thematisch soll während der Demonstration am kommenden Sonnabend die Verbindung zwischen dem täglichen Naziterror und dem staatlichen Rassismus entlarvt werden. Deshalb endet die Demonstration am Bundesgrenzschutz-Stützpunkt des Bahnhofs Lichtenberg. Gerade der BGS ist durch seine Aufgabe, Flüchtlinge daran zu hindern, nach Deutschland zu kommen, ein wichtiges Instrument des staatlichen Rassismus.

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